Minerva Fast Track Fellowship für Dr. Annika Johansson

18. Oktober 2021

Dr. Annika Johansson wurde für das Minerva-Fast-Track-Programm der Max-Planck-Gesellschaft ausgewählt.

Der Schwerpunkt der Forschung von Annika Johansson liegt auf der theoretischen Betrachtung von Transportphänomenen, die elektrische und magnetische Materialeigenschaften verbinden. Solche Transporteffekte sind im Rahmen der Spintronik von Interesse. Während konventionelle Halbleiterelektronik auf Ladungsströmen basiert, setzt die Spintronik darauf, zusätzlich den Spin-Freiheitsgrad, eine Ursache des Magnetismus, zur Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von Daten zu nutzen. Werden Spinströme durch Spin-Bahn-Wechselwirkung erzeugt, spricht man auch von Spin-Orbitronik. Da neben dem Spin auch der Bahndrehimpuls der Elektronen zum Magnetismus beitragen kann, untersucht Annika Johansson Effekte, die sowohl den Spin als auch den Bahndrehimpuls mit elektronischen Eigenschaften verknüpfen, wie den Edelstein-Effekt und die chirale Anomalie. Neben konventionellen Metallen und Halbleitern untersucht sie topologisch nichttriviale Materialen wie topologische Isolatoren und Weyl-Semimetalle, die einzigartige spin-orbitronische Effekte aufweisen können.

Annika Johansson wurde 1992 geboren. Während ihres Studiums der medizinischen Physik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) forschte sie bereits im Rahmen ihrer Bachelor- und Masterarbeiten auf dem Gebiet der theoretischen Festkörperphysik. Anschließend promovierte sie von 2015-2019 in der Gruppe von Prof. Ingrid Mertig am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik zu elektronischen Transportphänomenen, die durch Spin-Bahn-Kopplung entstehen. Nach Abschluss der Promotion arbeitete sie als Postdoktorandin in der Gruppe von Ingrid Mertig an der MLU. Seit Oktober 2021 ist sie am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik tätig und wird im Rahmen des Minerva-Fast-Track-Programms eine Nachwuchsgruppe aufbauen.

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