Prof. Dr. Stuart Parkin als Clarivate Citation Laureate ausgezeichnet
Clarivate stellt die Citation Laureates 2023 vor. Stuart Parkin ist einer von drei Preisträgern in der Kategorie Physik in der jährlichen Liste von Forschern und Forscherinnen in der Nobelklasse.
Stuart Parkin, Direktor am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle, wird für seine Forschung auf dem Gebiet der Spintronik und insbesondere für die Entwicklung von Racetrack-Speichern zur Erhöhung der Datenspeicherdichte ausgezeichnet. Er ist der einzige Preisträger aus Deutschland.
Grundlage für die Ernennung zum Citation Laureate sind nicht die eigenen Forschungsleistungen, sondern die Zitationsrate in hochrangigen Zeitschriften. Um geeignete Citation Laureates zu identifizieren, führt das Institute for Scientific Information (ISI), das zur Clarivate-Gruppe gehört, jedes Jahr eine umfassende Analyse der Publikations- und Zitationsdaten durch.
Für den Preis kommen nur Autor*innen wissenschaftlicher Arbeiten in Frage, die 2.000 Mal oder öfter zitiert wurden (was nur bei 0,01% der Publikationen der Fall ist). Die Preisträger*innen gelten auch als mögliche Kandidat*innen für den Nobelpreis: Seit der Einführung des Preises im Jahr 2002 haben insgesamt 71 Citation Laureates einen Nobelpreis erhalten.
Parkins Erfindungen auf dem Gebiet der Spintronik, haben die Computertechnik revolutioniert, denn sie ermöglichten es, die Datendichte auf Festplatten um das 1000-fache zu erhöhen. Mit seiner Forschung hat er die Grenzen der Speicherkapazität mit der Erfindung des magnetischen Racetrack-Speichers, dessen Grundprinzip sich grundlegend von den heutigen ladungsbasierten Speichern unterscheidet, weiter verschoben. Parkin forscht daran, einen magnetischen Racetrack-Speicher zu bauen, der ohne jede Mechanik funktioniert. Die Spintronik nutzt den Spin von Elektronen aus, der sie zu kleinen magnetischen Einheiten macht. In diesen magnetischen Einheiten lassen sich Information speichern. In einem Racetrack-Speicher werden diese Magnete mit einigen Kilometern pro Sekunde bewegt.
"Als ich dies zum ersten Mal vorschlug, sagten mir die Leute, das sei unmöglich. Aber wir haben bewiesen, dass es möglich ist. Es hat acht Jahre gedauert, das Grundkonzept zu beweisen. Wir hanen einen Artikel in Science veröffentlicht, in dem dieses Konzept beschrieben wird und der mehr als 5.000 zitiert wurde. Es ist eine meiner am häufigsten zitierten Arbeiten, und ich bin sehr stolz auf dieses Konzept", beschreibt Parkin den Weg seiner wissenschaftlichen Karriere bis zu diesem Punkt.
Stuart Parkin ist Direktor der Abteilung NISE am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik und Professor für Physik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Für seine Pionierarbeit wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. "Das ist eine wirklich außergewöhnliche Leistung, zu der ich Stuart Parkin im Namen der Martin-Luther-Universität herzlich gratuliere! Wir sind stolz darauf, ihn als Professor an unserer Universität zu haben. Diese Auszeichnung spiegelt sein hohes Engagement, seinen Ehrgeiz und seinen unermüdlichen Forschergeist wider. Forschung wie die von Stuart Parkin ist im besten Sinne des Wortes transformativ: Sie liefert nicht nur hochwertige, bahnbrechende Erkenntnisse, sondern hat das Potenzial, ganze Generationen zu prägen", sagt Prof. Dr. Claudia Becker, die Rektorin der Martin-Luther-Universität .
Der Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Armin Willingmann, drückt seine große Wertschätzung aus: „Was für ein großartiger Erfolg für Stuart Parkin! Die heiß begehrte Auszeichnung zeugt von seiner bahnbrechenden Forschungsarbeit am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle. Ich schätze Stuart Parkin als visionären Vordenker und brillanten Forscher – damit steht er übrigens in der Tradition vieler kluger Köpfe, die mit ihren innovativen Ideen von Sachsen-Anhalt aus die Welt verändert haben. Ich beglückwünsche Stuart Parkin zu seinem außergewöhnlichen Erfolg, der auf die gesamte Wissenschaftslandschaft in Sachsen-Anhalt abfärbt.“
Über den Clarivate Citation Award
Die diesjährigen Preisträger* innen haben bedeutende Beiträge in den verschiedensten Bereichen geleistet, darunter Krebsbehandlung, menschliche Mikrobiome, synthetische Genschaltkreise, Spintronik, Designer-Molekularstrukturen, Schlaf-Wach-Zyklen, Wohlstandsungleichheit und städtische Wirtschaft. Sechzehn der Ausgezeichneten sind an führenden akademischen Einrichtungen in den Vereinigten Staaten tätig, je zwei in Japan, dem Vereinigten Königreich und Frankreich und einer in Deutschland. Die Preisträger*innen gehören zu einer elitären Gruppe, deren Forschungspublikationen stark zitiert werden und die bereits einen tiefgreifenden und oft transformativen Einfluss auf ihr Forschungsgebiet ausgeübt haben.
Emmanuel Thiveaud, Senior Vice President for Research & Analytics, Academia & Government bei Clarivate, sagte: "Clarivate nutzt quantitative Zitationsdaten aus dem Web of Science™ zusammen mit einer beispiellosen qualitativen Analyse, um erfolgreich Personen zu identifizieren, die von der Nobelversammlung ausgezeichnet werden.